Spezielle Förderung bei uns
Vorschulpädagogik, auch Frühpädagogik genannt, ist eine Fachrichtung der Pädagogik, die sich auf die Altersgruppe der unter 6 jährigen, die Eltern und die spezifische Aufgabe der Erziehung konzentriert.
Deshalb betrachten wir die gesamte KiTa – Zeit als Vorbereitung auf die Schule.
Kinder wollen sich zugehörig, d.h. verbunden mit ihren Bezugspersonen fühlen. Kinder möchten zunehmend autonomer und selbständiger werden. Kinder möchten als kompetent angesehen werden. Dadurch bleibt die Begeisterung, um Neues zu lernen, bestehen.
Kinder benötigen heute ein hohes Maß an sozial- emotionaler Schulfähigkeit.
Im Einzelnen bedeutet das, dass sie:
- sich mit neuen Inhalten kompetent auseinandersetzen
- mit anderen zusammenarbeiten
- Schwierigkeiten bewältigen
- sich leiten lassen können
Wir wollen diese Fähigkeiten im letzten Kindergartenjahr mit besonderen Aktionen und Angeboten festigen. In gruppenübergreifenden Treffen aller Vorschüler besuchen wir ortsansässige Institutionen, lernen unseren Wohnort besser kennen und bewegen uns regelmäßig im Straßenverkehr.
Die Kinder übernehmen eine Patenschaft für ein jüngeres, neues Kind in der Gruppe und unterstützen es in den ersten Wochen, sich im Alltag zurecht zu finden, sind Spielpartner und Vertrauter.
Mit den Eltern bleiben wir im Austausch und begleiten die Familie beim Übergang in die Schule.
Gruppenübergreifende Angebote
Sprachtraining für die “Großen”
Legasthenie (Lese-/Rechtschreibschwäche oder -störung) frühzeitig erkennen und kompensieren helfen – darum geht es beim “Würzburger Trainingsprogramm” (Hören, Lauschen, Lernen), es wurde an der Uni Würzburg entwickelt.
Dabei wird im letzten Kindergartenjahr alltagsintegriert in Kleingruppen das phonologische Bewusstsein (Fähigkeit sich auf Reime, Silben und Laute zu konzentrieren, Wörter zu zerlegen und zusammenzufügen) gefördert und der Erwerb des Lesens und Schreibens angebahnt. Das tägliche Lernangebot umfasst einen Zeitraum von 15 Minuten und bietet verschiedene Sprachspiele, die aufeinander aufbauen. Das Programm ist so entwickelt, dass es auf die Altersgruppe der 5-6jährigen Kinder mit ihren Fähigkeiten und Vorlieben zugeschnitten ist. Als Resümee ist für unsere Einrichtung zu sagen, dass den Kindern diese tägliche Lerneinheit viel Spaß bereitet, sie sprachlich und kognitiv fördert und sich als fester Bestandteil des Tagesablaufes der Kinder etabliert hat. Somit ist der Übergang in die Schule für jedes Kind leichter und die Lehrkräfte können auf die bei uns erworbenen Fähigkeiten aufbauen.
Zahlenland für die “Großen”
Das Programm “Entdeckungen im Zahlenland” dient der mathematischen Förderung von 5-6 jährigen Kindern. Es wurde von Gerhard Preiß, Professor für Mathematikdidaktik i.R. entwickelt und resultiert aus der langjährigen Beschäftigung mit den neurobiologischen Grundlagen des Lernens.
Die mathematische Erziehung im Zahlenland bewegt sich im Zahlenraum 1- 20.
In den ersten Lerneinheiten richten die Kinder die “Wohnungen” ( Reifen mit verschiedenen Materialien ) der Zahlen 1 – 5 ein. Sie machen sich einen Zahlenweg
( Teppichfliesen mit Zahlen ) von 1- 10 und erkunden die Zahlenländer vom Einer – bis zum Fünferland ( abgetrennter Teil im Raum ) und überlegen, wo Zahlen in ihrer Umgebung zu finden sind und erkennen dabei, dass sie verschiedenster Dimension und Gestalt ( Tier – und Pflanzenwelt, Musik, Telefon -, Haus – und Autonummern ) erscheinen können.
In den Lerneinheiten bis 20 möblieren die Kinder die Wohnungen der Zahlen 6 – 10, erweitern den Zahlenweg zuerst bis 12, dann bis 20 und erforschen die Zahlenländer vom Sechser – bis zum Zehnerland und überlegen.
Erste Plus – und Minusrechnungen werden angebahnt und das logische Denken ausgebaut.
Das Zahlenland findet Freitagvormittag für alle Vorschüler statt. Bei uns in der Einrichtung ist Isabell Weingärtner unsere Zahlenexpertin.
Vorkurs Deutsch für Migrantenkinder
Bereits am 12. Juni 2005 hat der Ministerrat Eckpunkte einer Initiative zur Verbesserung der Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund beschlossen.
Bereits bei Schuleintritt sollen die Kinder über einen ausreichenden Sprachstand verfügen, um problemlos dem Unterricht folgen zu können. Deshalb findet im Feb./März des vorletzten Jahres vor der Einschulung anhand des sogenannten Sismik-Bogens, eine Sprachstandserfassung der Kinder statt. Diese Erhebung hat das Ziel, den Wortschatz der Kinder sowie Grammatik und Sprachverständnis zu überprüfen. Es folgt ein Vorkurs Deutsch mit 160 Stunden auf Kindergarten und Grundschule verteilt. In Kleingruppen wird somit ein angepasstes Sprachförderprogramm von Frau Ines Lamberty durchgeführt. Zeitlich gesehen beträgt der Kindergartenanteil pro Woche 90 Minuten.